Peter Fulda Trio
icons
Mit seinem neuen Programm icons fügt Peter Fulda seinem Body of Work ein Projekt mit Jazz-Standards hinzu.
Von der Vertrautheit des Materials sollte man sich aber nicht täuschen lassen – auch mit icons setzt Fulda seinen Weg zwischen allen Stühlen konsequent fort.
Da finden sich popkulturelle Zitatcollagen, spektrale Grenzgänge zwischen Harmonie und Timbre, ausgefuchste Spiele mit der Rezeptionsgechichte – aber all diese Raffinessen sind dabei nie Selbstzweck, sondern Tools für die leidenschaftliche Suche nach jetziger, gültiger Musik.
Kate Bush träumt auf einem kunstvoll verstimmten Klavier von einem idyllischen England, das es vielleicht nie gegeben hat.
Eden Abhez’ „Nature Boy“ wandelt sich vom exotischen Zauberwesen plötzlich zu Werner Herzogs Aguirre, der einen schlammigen Amazonas hinabdriftet.
Was haben wir vom rhythmischen Diskurs zwischen Thelonious Monk und György Ligeti zu erwarten? (Spoiler: es geht nicht gut aus!)
Und wer hätte wohl beim Schwelgen in „You and the Night and the Music“ erwartet, plötzlich H.P. Lovecraft’s Cthulhu zu begegnen?
Mit seinen Partnern Peter Christof am Kontrabass und Florian Fischer am Schlagzeug hat Peter Fulda für das Klaviertrio eine Klanglichkeit kultiviert, die den Skizzen-Charakter dieser Standard-Besetzung hinter sich läßt und immer wieder Überraschendes in Dichte, Farbigkeit und Rollenverteilung bereithält.
Wenn einem in diesem postmodern schillernden Beziehungskaleidoskop der doppelte Boden unter den Füßen weggezogen wird, ist es höchste Zeit für klarere Metaphern.
Lassen wir es also vielleicht einfach dabei, dass es bei icons um etwas recht anderes geht als was man erwarten würde, wenn „Standards“ draufsteht.
Peter Fulda – Klavier
Peter Christof – Kontrabass
Florian Fischer – Schlagzeug
Die Unwucht feat. Achim Kaufmann
Red and Blue Don’t Make Purple
März 2021. Köln. Im Blitzlicht einer Kamera eingefangen: Späte Schneeflocken und drei Musiker, die wenige Augenblicke später und sobald die Wärme zurückgekehrt ist mit den Aufnahmen für ihr erstes und zugleich letztes gemeinsames Album in dieser Konstellation beginnen werden. Red And Blue Don’t Make Purple erscheint nunmehr etwa ein Jahr nach dem ersten Aufeinandertreffen von Saxophonist Christopher Kunz, Schlagzeuger Florian Fischer und Pianist Achim Kaufmann auf Label 11 und erzählt in neun Stücken vom gemeinsamen Aufnahmeprozess der Drei an zwei Tagen im LOFT Köln, die sich ohne konzeptionellen Überbau dem Musizieren hingaben, um individuell und als Ensemble auf Zeit eine musikalisch klare Aussage zu treffen. Red And Blue Don’t Make Purple lässt sich als Dokumentation einer Begegnung hören; als ein kurzzeitiges Innehalten und Aufeinander-Einlasen in der fortdauernden Bewegung dreier Musiker, welche laufenden Prozessen schlüssige Enden zu verschaffen wissen.
Kunz und Fischer lernten sich während des Studiums an der Hochschule für Musik in Nürnberg kennen. Ankerpunkt ihres aktuellen gemeinsamen Schaffens bildet das Duo-Projekt Die Unwucht, mit dem sie sich mit unüberhörbarer Lust am Spiel in freien Improvisationen zwischen Klang und Nicht-Klang, zwischen Ganzem und Einzelnem, zwischen An-und Auseinandernehmen mit Zuständen des Aus-dem-Gleichgewicht-Seins spielen, um letztlich in einen gleichberechtigten Dialog zu finden. Hören ließ sich das zuletzt auf ihrem im Juni 2021 bei HatHut Records veröffentlichten Debütalbum, auf welchem die beiden mit bedingungsloser Offenheit für den Moment ihre eigene Gestaltungskraft ausloten.
Beiden Musikern ist daran gelegen, sich mit und in ihrem Projekt Die Unwucht auszuprobieren und nicht der Stagnation anheimzufallen. Vor diesem Hintergrund war die Öffnung des Duos für ein Trio-Projekt der folgerichtige nächste Schritt in der gemeinsamen Entwicklung. In dem für sein nuancenreiches und detailverliebtes Spiel bereits vielfach ausgezeichneten Pianisten Achim Kaufmann haben Fischer und Kunz für ihr Vorhaben den passenden Spieler gefunden. Christopher Kunz spricht von einer „ästhetischen Anfrage“, wenn er von der Entscheidung für die Kontaktaufnahme mit dem 1962 geborenen Pianisten spricht. Seit etwa drei Jahren beschäftigt er sich tiefergehend mit Kaufmanns Schaffen, erlebte ihn unter anderem mit seinem Projekt GRÜNEN, zu dem neben ihm selbst Robert Landfermann am Bass und Schlagzeuger Christian Lillinger zählen, live und resümiert rückblickend: „Ich bin einfach ein Riesenfan!“. Überdruss könne bei der Vielheit an Harmonien und Melodien, mit denen Kaufmann spielt, nicht einkehren und Fan zu bleiben sei so ein Leichtes, da er sich schlicht nicht „satthören“ und stets Neues entdecken könne. Kaufmann zeigte sich rasch interessiert an der experimentierfreudigen Haltung und Arbeit der beiden Anfang der 90er-Jahre geborenen Musiker und so konnte der Plan 2021, zu dritt eine Reihe von Konzerten zu spielen und ein Album einzuspielen Form annehmen.
Vera Mohrs & Kostia Rapoport
Gefieder
Gefieder ist ein 72-seitiges Buch mit 14 Songs auf CD, 14 Kunstdrucken, handgeschriebenen Songtexten und Noten von allen Stücken.
Gefieder wurde produziert von Vera Mohrs und Kostia Rapoport, den beiden musikalischen Leitern des Staatstheaters Nürnberg.
Die 14 Songs entstanden an 14 Tagen. Sie erzählen von Astronauten und Galaxien. Von Utopien und ihrem Verrat. Von Rastlosigkeit und Gestaltungswut, Puppenspielertricks, Gesangscastings, der Wohnungssuche in Großstädten und dem Generationswandel. Vom großen Aber. Und davon, warum das Gras auf der anderen Seite des Ufers eigentlich egal ist.
Vera Mohrs ist Songwriterin, Sängerin und Klavierspielerin. Wenn sie nicht Texte vertont oder Melodien vertextet, schreibt sie Theatermusiken, Tagebuch oder To-Do-Listen. Im letzten Jahrzehnt erarbeitete sie sich deutschlandweit einen Ruf als eigenwillige Sängerin und Songschreiberin. Gekonnt packt sie kluge Inhalte in leichtgängige, klangvolle deutsche Texte und kombiniert diese mit eingängigen Melodien und ungewohnten Harmonien. Kostia Rapoport ist Komponist, Sounddesigner und Keyboarder. Er sammelt Tasteninstrumente, spielt diese gelegentlich, betrachtet die Welt gern als Hörspiel und fügt diesem ein paar neue Geräusche hinzu. Er erschafft Klangwelten für Theater- und Tanzstücke und fühlt sich sowohl in experimenteller Elektronik, als auch in der Jazz- und Popmusik zuhause. Gemeinsam lassen sie auf dem Album „Gefieder“ ihre musikalischen Welten aufeinanderprallen. Sentimental-fragile Gesangsmelodien treffen auf verhallte Klangflächen und hoffnungsvoll verwirrte Texte. Die Songs bleiben dabei immer Popmusik-kompatibel und behalten trotz des musikalischen Ausuferns ihr Ohrwurm-Potenzial.
Im Zuge der Pandemie stellte sich die Frage, welche Formen jenseits von Live-Konzerten, Streaming und Online-Events es geben könnte, dieses Album in die Welt und zu den Menschen nach Hause zu tragen. Daraus wurde die Idee geboren, ein Kunstbuch mit Notenheft daraus zu machen. Noten, damit die Lieder überall bei Hauskonzerten live erklingen können. Und ein Kunstbuch, weil somit 14 verschiedene Künstler*innen ihren Blick auf jeweils einen Song offenbaren können. So ziehen die Lieder weiter zu euch nach Hause – wie Brieftauben. Sie bauen sich dort kleine Nester. Eure Fantasie ist ihre Nahrung. Sie gehören euch.
Max Arsava
Inert Concaves
Max Arsava – inert concaves
Mit inert concaves präsentiert Max Arsava ein plastisches Gewebe aus akustischem Klavier, Synthesizer und diverser Elektronik im unscharfen Gebiet zwischen komponierten Strukturen und frei wucherndem Material. Die neun Stücke des Albums verarbeiten perkussive Klavierkaskaden mit bröseligem Digitalschutt zu elektroakustischem Flechtwerk; ein Versuch die virtuelle Topographie eines Klangkomplexes in imaginierte dreidimensionale Texturen zu übersetzen. Der formelle Fokus bleibt trotz komponierter Elemente auf der improvisatorischen Entwicklung in Echtzeit, der materiellen Trägheit von Holz und Metall entfliehen ephemere digitale Späne und verschwinden in Geräuschhaftigkeit.
Max Arsava – piano, synthesizer, electronics recorded and mixed april 2021 by Max Arsava mastered by Klaus Sebastian Klose
design by Luise Anna Heinig
artwork cover: ‘WonP 13’, 2016 by Armin Mühsam artwork inside: ‘itten lattice’, 2021 by Max Arsava maxarsava.com
℗ Label 11 2021
Max Arsava – piano, synthesizer, electronics
Lou-Duo feat. feat. Anton Mangold, Nectaria Delgadillo & Ioanna Gkrigkorian
Souvenir
Edition Metropolmusik N°17
LOU-DUO
feat. Anton Mangold, Nectaria Delgadillo & Ioanna Gkrigkorian
SOUVENIR
Intensive Klangwelt zwischen Jazz und osteuropäischer Volksmusik
Für ihr zweites Studioalbum „Souvenir“ tauchen Jonas Sorgenfrei und Felix Schneider-Restschikow tief in die Welt osteuropäischer Volksmusik ein und bieten eine frische Perspektive auf zeitgenössischen Jazz.
Eigene Kompositionen und Arrangements armenischer Volkslieder bieten dem Hörer seelenvolle Melodik und komplexe Rhythmen, zart schwebende Stimmungen neben wilden Improvisationen.
Die Gastmusiker:innen an Violoncello, Harfe und Gesang erweitern das Duo von Klavier und Schlagzeug zu einem originellen und vielschichtigen Ensemble.
„Souvenir“ bringt eine unmittelbar packende Musik von hoher Energie, Vitalität und Ausdruckskraft.
Veröffentlichungstermin: 1. Oktober 2021
℗ Label11 2021
Line Up und Produktion
Lou-Duo:
Felix Schneider Restschikow – Flügel
Jonas Sorgenfrei – Schlagzeug
Gastmusiker:innen:
Ioanna Gkrigkorian – Gesang
Nectaria Delgadillo – Violoncello
Anton Mangold – Harfe
(Fotos wären hier super)
Produziert von Lou-Duo
Aufgenommen im Bettina Ostermeier Studio Nürnberg 1.-3. September 2020
Recording: Klaus Sebastian Klose
Mix: von Toni Hinterholzinger
Mastering: Philip Gosselin, LeLab Mastering Studios
Artwork: Nectaria Delgadillo
Design: Philipp Dittma
Fotos: Alex Chepa
Background
– Zur Musik
Die Musik von SOUVENIR formt eine imaginäre Reise. In der symmetrischen Formanlage des Albums folgen wir einer sorgfältig entworfenen Abfolge von Stimmungen. Diese bilden sich aus Erinnerungen an Reisen und Orte, entfliegen ab und an ins Abstrakte, nur um uns dann wieder umso machtvoller mit neuer Brisanz zu packen.
Das originell besetzte Ensemble schillert in überraschenden Farben von Unisoni, Linienschichtungen und Register-Mosaiken. Die Musik gleitet oder springt zwischen zarten, dichten und druckvollen Texturen hin und her. Jedes Instrument – und jede:r Musiker:in! – darf in immer wieder wechselnde Rollen schlüpfen.
Die armenischen Volkslieder Hoy Nazan und Bingyol entstammen der mehr als 3000 Lieder umfassenden Sammlung des Priesters, Sängers und Komponisten Komitas Vardapet, der als Begründer der modernen klassischen Musik Armeniens gilt.
– zu den einzelnen Stücken und zur Dramaturgie des Albums
Mit Geburah eröffnen Jonas Sorgenfrei und Felix Schneider-Restschikow im Duo die Stimmungsreise. Mit dem Wechsel schwebend ätherischer Klänge und machtvollem Donner stimmen sie den Hörer auf die kommenden musikalischen Erlebnisse ein.
In dem armenischen Volkslied Hoy Nazan heißt ein junger Mann seine Liebe willkommen und singt Komplimente für das Mädchen. Das Stück beginnt mit dem puren Trio der Gastmusiker, breitet dann den „orchestralen“ Klang des gesamten Ensembles aus
Dorogoi v Pavlovku spiegelt in einem zart-vielschichtigen Gewebe hinter der Violoncello-Melodie die erwartungsvolle Freude und Unsicherheit einer Reise in das kleine sibirische Dorf Pavlovka.
Takin’ the Bird Train greift erst die Energie des vorangegangenen Stückes auf, startet dann neu aus einem Harfen-Monolog und steigert im Schlagzeugsolo die Reise-Nervosität zum Wirbel eines aufflatternden Vogelschwarms
Wospominanije schlägt als expressives Trauerlied eine Klammer zurück zu den Ereignissen im Dorf Pavlovka.
Aus der flirrenden Intro von Distant Land platzt eine energetisch-vertracktes Thema und schickt dann Harfe und Klavier auf einen Flug durch Landschaften und Zeiten.
Aus einer beschwörenden Akkordfolge des Klaviers erstehen in Awake Ensemble-Geisterklänge und umrahmen einen Moment der Klarheit im Violoncello-Gesang.
Bingyol – ein armenisches Volkslied über das Dorf der 1001 Quellen:
„Wenn sich die grünen Türen des Frühlings öffnen, singen die Quellen von Bingyol wie eine Leier
… Ihr Herz ist zurück in Bingyol geblieben und weint vor Sehnsucht“
Mit dem Rondo alla Cocek beenden Jonas Sorgenfei und Felix Schneider-Restschikow wieder im puren Lou-Duo (und geradezu nonchalant) die Reise mit einer raffiniert-ironischen Mozart-Hommage.
– zum Ensemble
Im Lou-Duo nutzen Jonas Sorgenfrei und Felix Schneider-Restschikow ausgiebig die Freiräume unmittelbarer musikalischer Kommunikation. Wilde Improvisation kann neben ausgefuchsten Arrangements stehen und letztere entwickeln sich meist direkt aus dem intensiven Zusammenspiel – ohne Umwege über Notation.
„Souvenir“ zeigt mit seiner Farben- und Formvielfalt aber auch handwerkliches Können und künstlerische Vorstellungskraft in der Organisation eines durchaus ungewöhnlichen Ensembles.
Die Instrumente Violoncello, Harfe, Klavier und Schlagzeug treffen in immer wieder neuen Rollenverteilungen, Tiefenstaffelungen und Registerkombinationen aufeinander – von kammermusikalischer Zartheit bis hin zu nahezu orchestraler Wucht.
Die Musiker*innen von „Souvenir“ haben bereits in verschiedenen anderen Kombinationen und Ensembles miteinander gearbeitet und sind es gewohnt, unterschiedlichste musikalische Einflüsse in neue, eigene Ausdrucksformen einzubringen.
Ein großer gemeinsamer Nenner ist die (vielfach preisgekrönte) solidarische Musikschule “Willkommen mit Musik” in Würzburg, an der sowohl Felix Schneider-Restschikow, als auch Jonas Sorgenfrei und Nectaria Delgadillo unterrichten und an der Ioanna Gkrigkorian Schülerin war.
– zu den Musiker:innen
Felix Schneider-Restschikow (*1990)
studierte Jazz-Klavier in Würzburg (bei Tine Schneider) und Valencia (bei Albert Sanz).
Als Jazzpianist spielt er u.a. im „Anton Mangold Quartett“, mit dem Trio „Not Machine“ tobt er sich in Groove und Elektronik aus
Sein großes Interesse für die Volksmusik verschiedenster Kulturen prägt die Ausrichtung der Musik von Ensembles wie “Raniin-Trio“, “Hussien & Felix“ und dem “Sanduhr-Sextett“.
Jonas Sorgenfrei (*1993)
studierte Jazz-Schlagzeug in Würzburg, Nürnberg und an der Manhattan School of Music.
Er wurde bei zahlreichen Wettbewerben ausgezeichnet und spielte Konzerte in Italien, Norwegen, Schweiz, Österreich, England, Rumänien, China und ganz Deutschland.
Neben seiner Tätigkeit als Sideman in zahlreichen Ensembles führt er ein eigenes Quartett mit Wanja Slavin, Rainer Böhm und Matthias Akeo Nowak (CD „Elephants Marching On“ bei Unit Records im September 2021), sowie ein Trio mit Denis Gäbel und Peter Christof (CD in Vorbereitung)
Ioanna Gkrigkorian (*2004) geboren.
Seit 4 Jahren hat sie Gesangs- und Klavierunterricht an der Musikschule „Willkommen mit Musik“ in Würzburg.
Gemeinsam mit ihrer Schwester schreibt sie Pop-Stücke in englischer Sprache und mit der Band „Alma“ stand sie schon mehrfach mit eigener Musik auf der Bühne.
Ausserdem pflegt sie ein Repertoire griechischer und armenischer Volkslieder, die sie u.a. mit dem “Sanduhr-Sextett” in Originalsprache singt und auf eigene Weise interpretiert.
Nectaria Delgadillo (*1994)
studierte an der University of Northern Colorado bei Gal Faganel und an der Texas Tech School of Music bei Jeffrey Lastrapes und nahm Meisterklassen bei u.a. Antonio Meneses, Xavier Phillips und Maria Kliegel.
Sie spielte in Orchestern wie der Amarillo Symphony, der Lubbock Symphony und dem Lakeridge Chamber Orchestra among others and took several masterclasses f.e. with .
2019 zog sie nach Deutschland, wo sie derzeit an der solidarischen Musikschule “Willkommen mit Musik” in Würzburg unterrichtet
Anton Mangold (*1991)
begann bereits als Jungstudent an der Musikhochschule Würzburg, wo er dann von 2011-2015 sowohl Harfe und Jazz-Saxophon jeweils im Hauptfach studierte. Ab 2015 studierte er zusätzlich in Köln.
2017 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Schweinfurt.
Als gefragter Harfenist spielt er sowohl klassische Musik (u.a. Duo „Chen Shen“) als auch zeitgenössischen Jazz (u.a. in Rebecca Treschers „Ensemble 11“), als Saxophonist führt er ein eigenes Jazz-Quintett, dessen Debut-CD “Da Xia” sich von chinesischer Musik beeinflusst zeigt.
Orpheus has just left the Building
PRESSETEXT
Orpheus has just left the building
ein Musikprojekt zwischen Barock und Jazz
Nürnberg, 15.11.2020
Veröffentlichungstermin physisch: 6.12.2020
Veröffentlichungstermin digital: 15.2.2021
„Orpheus Britannicus“ nannte man den Komponisten Henry Purcell schon zu Lebzeiten, da seine Melodien voll jenseitiger Glut waren, seine dramatischen Einfälle unerschöpflich und seine Klänge mit vollendeter Eleganz jedes menschliche Gefühl zu fassen vermochten. Die Musik von Henry Purcell ist zeitlos, über jeden Epochengeschmack hinweg ergreifend und von edler Schönheit.
Johannes Reichert und Peter Fulda haben sich – jeder auf seine Weise – dem Werk Purcells immer wieder mit großer Liebe, tiefem Respekt und gesunder Frechheit genähert. Mit ihrem neuen Projekt lassen sie die Welten kunstvollen Barockgesangs und zeitgenössischer Jazz-Dekonstruktion aufeinander prallen und siehe da: es öffnen sich ungeahnte poetische Räume, emotionale Tiefen und essentielle musikalische Erfahrungen zwischen den Zeiten. Das Ensemble scheint janusköpfig: Countertenor, Cembalo und Lauteninstrumente auf der einen Seite, waghalsige Stimmakrobatik, Jazzklavier und Kontrabass auf der anderen. Doch diese disparate Besetzung hält neben intensiven Farbkontrasten auch überraschende Schnittmengen bereit und bietet eine ganz neue Palette für die all-menschlichen Stimmgewebe des „britischen Orpheus“.
Arrangements und zusätzliche Kompositionen von Peter Fulda
Johannes Reichert – Countertenor
Pegelia Gold – Voice
Christine Riessner – Laute
Ulrike Koch – Cembalo
Peter Fulda – Piano, Percussion
Alex Bayer – Kontrabass, Violone
Produziert von Johannes Reichert und Peter Fulda
Aufgenommen vom 5. – 7. August 2020 im Realistic Sound Studio München von Florian Oestreicher
Editing – Peter Fulda
Mix – Florian Östreicher
Mastering – Christoph Stickel
Erschienen 2020 bei Label11
CD Barcode 4 250580 800347
CD (deluxe Edition) Barcode 4 250580 800354
www.orpheushasjustleftthebuilding.de
www.peter-fulda.com
www.johannesreichert.com
www.label11.de
aus bisherigen Konzert-Rezensionen:
„Eine musikalische Offenbarung war die Henry-Purcell-Hommage von Counter-Tenor Johannes Reichert und dem Nürnberger Jazzpianisten Peter Fulda im Kulturforum Fürth. Ergänzt von Laute, Cembalo, Jazz-Sängerin und Kontrabass schaukeln sich Barock und Jazz raffiniert, respektvoll und entspannt in ungeahnte magische Höhen hinauf und bringen das staunende Publikum zu Standing Ovations.“ (Tristan Vogt für Nürnberger Nachrichten)
„If music be the food of love“, welche Klänge machen dann die Seele satt? Das „Orpheus“-Projekt gibt auf solche Fragen vieldeutige, quasi in Regenbogenfarben irisierende Antworten und lässt ganz bewusst vieles im Ungefähren, Angedeuteten. Dabei bleibt viel Raum für Improvisation, für Spontanität, für anrührende Momente tiefer Emotionalität. Orpheus mag das Gebäude verlassen haben – aber jeder Mauerstein atmet immer noch seine Präsenz. Überwältigend.“ (Hans von Draminski für Schwabacher Tagblatt)
„Doch den wirklich bruchlosen Übergang zwischen den beiden einander gar nicht so fremden Musik-Sprachen schufen die meisterhaften Arrangements von Peter Fulda für das gesamte Sextett…“ (Münchner Merkur)
„Wenn Schubladen, Moden und Epochen einfach mal keine Rolle spielen, dann schafft das Raum für Wunderbares. Ein Konzept, das im Kulturforum mit „Orpheus has just left the building“ perfekt aufging.“ (Fürther Nachrichten)
Peter Fulda
luminescent
Peter Fulda – 3 – luminescent
luminescent
Leuchten eines Klangkörpers
Neues Werk von Peter Fulda für Cello, Klavier und Schlagzeug
Veröffentlichungstermin: 16.11.2020
℗ Label11 2020
Vertrieb: Nova MD
▪Allgemein
Das dritte Album der Edition mit aktuellen Werken des Jazz-Komponisten Peter Fulda spielt mit der Wandlungsfähigkeit eines ungewöhnlichen Klangkörpers. luminescent bringt die Musiker in zehn verschiedene musikalische Situationen und erzeugt so ein vielgestaltiges „Klangleuchten“.
Die Stimmungen der zehn Stücke sind fein aufeinander abgestimmt. luminescent nutzt eine große Bandbreite von Texturen zwischen akribischer Komposition und völlig freier Improvisation:
weite Melodiebögen und aufgerauhte Klangflächen, poetische Harmonik und freies Klangspiel bis zur Geräuschhaftigkeit ergänzen und durchdringen sich, entwickeln einen innigen Dialog zwischen vermeintlich weit voneinander entfernten Welten.
Der feine Gongklang schwärmender Glühwürmchen in einer Sommernacht…
…das Farbspiel windbewegter Birkenblätter…
…der bunt leuchtende Gestaltwandel von Tintenfischen…
…finsteres Verschlucktwerden…
…saphirenes Irrlichtern tief in der Erde…
immer wieder neue Facetten zwischen Körperlichkeit, Klang und Licht.
Elisabeth Coudoux – violoncello
Peter Fulda – piano
Bill Elgart – drums
Produziert von Beate Sampson
Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk
Aufgenommen am 3. und 4. Februar 2020 im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks von Carsten Vollmer und Thomas Goetz
Gemastert von Christoph Stickel in Wien.
Das Cover zeigt einen von 71 Torsos aus der Installation HEIL der Künstlerin Eva Brenner.
Die Torsos sind aus Röntgenbildern geschneidert.
Foto: Walter Wladimir Schneider
▪Background
Zur Musik
Als dezidierter Jazz-Komponist konzentriert sich Peter Fulda auf groß-formatige Arbeiten – seien es abendfüllende Programme, Konzeptalben, vielsätzige Suiten, Zyklen oder Songbooks. Immer geht es um eine jeweils spezifische musikalische Welt, die ihre Farbigkeit und Atmosphäre in der Summe ihrer Teile hervorbringt.
Fuldas Jazz-Ansatz ist ein eigener: es geht weder um das „Abliefern“ jazztraditioneller Konventionen noch um eine avantgardistische Attitüde. Wichtig ist vielmehr, mit jeder Komposition eine individuelle Gestimmtheit zu etablieren, die von improvisierenden Musikern mit der Dringlichkeit der eigenen Idee im Moment transportiert werden kann.
luminescent wurde im Dezember 2019 geschrieben und von Anfang an für Elisabeth Coudoux und Bill Elgart konzipiert. Die Stücke nutzen ein breites Spektrum von Texturen zwischen exakter Komposition, loser Absprache, gelenkter und völlig freier Improvisation.
Zum Ensemble
Bill Elgart und Peter Fulda spielen seit langem in verschiedenen Gruppierungen zusammen und pflegen dabei bewußt vielfältige Ansätze: frei improvisierend im Duo, spielerisch springend zwischen Standards, Eigenkompositionen und Improvisationen im traditionell besetzten Klaviertrio (mit Henning Sieverts am Kontrabass) und zur Realisierung ambitionierter Werke in größeren Ensembles.
Die so entstandene Vertrautheit mit der Kunst des jeweils anderen führt aber nicht zu bequemer Routine, sondern zu traumwandlerischem gegenseitigem Vertrauen beim Erforschen ungewöhnlicher Stimmungen und Ereignisse.
Elisabeth Coudoux stiess für die Aufnahme von luminescent neu dazu, weder Fulda noch Elgart hatten zuvor mit ihr gearbeitet – ihre ureigenen musikalischen Qualitäten machten aber Lust auf das Wagnis einer expliziten Erstbegegnung.
Zur Edition
luminescent ist nach Shrink und i am with you das dritte Album einer Edition, die jährlich aktuelle Werke von Peter Fulda veröffentlicht.
Das Design der Alben ist bewußt zurückhaltend, das Cover gehört ganz einem mit der Musik resonierenden Kunstwerk.
Die Alben sind physisch in Einzelhandel und Online-Shops erhältlich (Vertrieb Nova MD), sowie auszugsweise als Download und Stream.
www.label11.de
Zu den einzelnen Stücken
1. Mammele (für Tadeusz Borowski)
Ein viertöniges Klangfeld und subtile Becken-Farben liegen als Aschen-Schnee hinter der eröffnenden Cello-Improvisation und dem brüchigen Thema – verwehen, wenn das Klaviersolo sich mehr und mehr nach innen wendet – und zerstäuben danach die Illusion von Trost mit kalten Klängen, verweigern eine Reprise des Themas.
Eine eigene Version des „Mädchens mit den Schwefelhölzern“.
2. Summer Night Gongs
Der Klang ausschwärmender Glühwürmchen – die verzaubert heitere Traumstimmung einer Sommernacht grundiert dieses Spiel mit Gamelan-Formen, Popsong und Klangimprovisation.
3. Peristaltics
Die selbständige Muskeltätigkeit von Hohlorganen (also Speiseröhre, Magen und so weiter) nennt man Peristaltik. Die Musik taucht in das Gefühl, verschluckt zu werden und hat – wenig überraschend – kein schönes Ende.
4. Fall of the Folds
Das Stück stellt sich in drei Traditionen:
1. die lange atmende Cello-Melodie vor kammermusikalischer Begleitung,
2. der aus nur wenigen Akkorden bestehende harmonische Vamp und
3. die simple Jazz-Form von Intro-Thema-Solo-Thema.
Analog der Königsdisziplin des Faltenwurfs in der gegenständlichen Malerei folgt das Stück strengen „handwerklichen“ Vorgaben und gestaltet mit ihnen dennoch ganz eigene Schattierungen.
5. Still Shimmering
ist das Ende eines zweiten Takes des folgenden Stückes Sepia Latimanus und umrahmt nun dessen Thema mit einer Idee davon, dass alles auch anders hätte kommen können.
6. Sepia Latimanus
Dieser Kopffüßer verfügt über Pigmentzellen, mit denen er bei der Jagd hypnotisierende Farbstreifen über seinen Körper gleiten lässt. Das Stück bietet Bill Elgart Raum für ein irisierendes Schlagzeugsolo.
7. Octopus Vulgaris
Das „heimliche Zentrum“ von luminescent: ein akribisch aus-gearbeitetes Thema – in sich selbst schon ein Panoptikum kleinster Variationen – löst sich auf in einem ersten, reliefartig von Themenfragmenten durchsetzten Improvisationsteil und mündet in ein völlig frei improvisiertes Davonschwimmen.
Die faszinierende Fähigkeit des Octopus Vulgaris zu Gestalt- und Farbwandel ist programmatischer Hintergrund des ganzen Albums.
8. Grotto Cruiser
Wie Peristaltics benutzt auch dieses Stück 5er- und 6er-Metren im Wechsel, erzählt jedoch nicht vom Verschlucktwerden, sondern von einem enthusiastischen Kobold mit lila Haaren, der auf einem smaragdbesetzten GoCart durch seine weitverzweigte Höhlenwelt düst.
9. The Wind that Shakes the Birch-Log
Verweht, durchbrochen bilden sich Gestalten, werden plötzlich signalhaft konkret und verschwimmen wieder – ein energisches Windspiel aus irischer Ballade, Basho-Haiku und Flageolett-Sylphen mit einem Hauch Spektralmusik.
10. Introduction
Eigentlich klar, dass das letzte Stück so heissen muss… immer wieder Anheben und sich dann doch verlieren… der Groove eines angeknacksten Uhrwerks in verwackeltem As-Dur öffnet den Vorhang für:
das Ende des Albums.
Peter Fulda
»Peter Fulda ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Jazzszene, … seine Kreativität übersteigt das rein Musikalische, verinnerlicht und verwebt zahlreiche Einflüsse in wahrhaft universellen Dimensionen. Er reflektiert nicht nur die Errungenschaften der Musik, speziell die seit Debussys Aufbruch in die Moderne, sondern schafft sich darüber hinaus teils intuitiv, teils konstruktiv eigene tonale Räume, spielt einen originären, unverwechselbaren Stil.«
neue musikzeitung
Peter Fulda
Shrink
Peter Fulda – 1 – Shrink
Shrink
klangpoetische Forschungsreise durch Innenwelten
Veröffentlichungstermin: 1.7.2019
℗ Label11 2020
Vertrieb: Nova MD
In einer fünfsätzigen musikalischen Reise für Quartett sinnt Shrink über die „conditio humana“ nach: Lebenshunger, Blüte und Verfall, Schande, Entscheidung in der Krise und manische Hochstimmung sind die Stationen eines seelischen Prozesses. Frei improvisierte Vor-, Nach- und Zwischenspiele mischen die Klangfarbenpalette jeweils neu, zerstäuben, atmen durch, nehmen Anlauf, räsonieren – und nehmen sich am Ende nicht all zu ernst.
Themen, Rhythmen und Harmonien sind in ihrer Farbigkeit, Intensität und Dichte sorgfältig modelliert. Shrink entfaltet seine Ideen und Stimmungen in einer auf atmosphärische Wirkung angelegten Dramaturgie. Innerhalb derer gibt es großzügige Freiräume für die spontanen Ideen der Musiker.
Shrink will den Hörer nie überwältigen, sondern einladen, einen geistig-emotionalen Prozess mitzuempfinden.
Peter Fulda, Henning Sieverts und Bill Elgart entwickelten ihr fein nuanciertes Triospiel über die drei Alben The Nightmind, Little Box of Sea-Wonders und 8rituals hinweg. Auf Shrink nun fassen sie Nils Wograms geistreiche Soli mit einem warmen und dabei tiefenscharfen Klang ein, bieten seinen expressiven Ideen aufmerksame, wendige Resonanz.
Nils Wogram – trombone
Peter Fulda – piano
Henning Sieverts – bass
Bill Elgart – drums
Aufgenommen am 9. Mai 2017 im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks
Cover Art: Die Entscheidung (Holger Becker)
Peter Fulda
i am with you
Peter Fulda – 2 – i am with you
i am with you
singende Geister in Miniatursymphonien
Veröffentlichungstermin: 1.7.2019
℗ Label11 2020
Vertrieb: Nova MD
Eine exzentrische Kollektion spukhafter Charakterstudien stellen die 10 Stücke des Songbooks i am with you dar. In traumlogischen Wirbeln treffen Balkan-Rhythmen
auf Popsongs, polytonaler Wellenschlag und überspannte Toccata durchwirken sich,
aus abstraktem Gewebe rankt ein Ohrwurm hervor, schroffe Attacken lauern in zeitlos ausgebreiteten Klangflächen.
Austragungsort dieser musikalischen Materialschlacht ist die Geisterwelt.
Jeder Song erklingt aus der Perspektive eines anderen Geistes, nimmt eine je eigene Haltung zu unserer weltlichen Realität ein, deren Teil er nicht mehr ist, die er nur noch unvollständig oder fehlerhaft deuten kann, die von Vergessenszonen durchdrungen ist,
in die er sich zurückwünscht – oder von der er sich wegsehnt.
ghost ii – solace Der Trostgeist, der uns eigentlich nur Gutes will, bringt versehentlich seine Verwandtschaft mit, die ganz andere Interessen verfolgt
ghost iv – river Ein sadistischer Flussgeist verheißt schmeichelnd die Wonnen seiner Welt
ghost iii – rage Sprachlos vor Enttäuschung und Zorn versucht dieser Geist in die Leibhaftigkeit vorzudringen
ghost ix – forest Der raunende Waldgeist hat eine Heimat gefunden, verwächst mit ihr, folgt dem Versmass von Windbewegungen
ghost v – code In der Abstraktion von Codes und Patterns verliert sich ein ohnehin nur noch im Atem existierendes Wesen
ghost vii – attic Eine recht rabiate Form von Spass verfolgt der Poltergeist auf dem Dachboden
ghost vi – decent Von den Anfechtungen seines Schattendaseins pikiert versucht ein etwas prätentiöser Geist, sich zurechtzufinden
ghost i – ascension Ein in der Zwischenwelt leerer Gegenwart Gefangener kann seine Auferstehung kaum erwarten
ghost x – nightwatch Ein vermeintlicher Schutzgeist mißbraucht seine Position für Versuche, in die Leiber Schlafender einzudringen
ghost xi – frozen passage Ein resignierender Geist erkennt den Verfall seiner Weltverbundenheit, findet Ruhe im Vergessen und verabschiedet sich aus dem Stofflichen
Pegelia Gold verkörpert diese Geisterstimmen, diese „unzuverlässigen Erzähler“ phantasievoll und wagemutig, schlüpft mit ingeniösem Feingefühl in ihre gebrochenen, verwirrten, überspannten Charaktere und öffnet dem Hörer Stimmungsräume jenseits konfektionierter Gefühlswelten.
Zur Aufnahmesession vom 10.-12. Oktober 2011 (ghost i – vii und ix) tragen Florian Trübsbach, Dirk Mündelein, Robert Landfermann und Daniel Prätzlich mit je persönlichem Tonfall bei.
Die am 1. Dezember 2017 aufgenommenen Stücke (ghost ii, x und xi) lassen in reduzierter Besetzung viel spontanen Gestaltungsraum für Peter Fulda, Alex Bayer und Bill Elgart.
Pegelia Gold – vocals
Peter Fulda – piano
Track 1-8
Florian Trübsbach – soprano saxophone, alto saxophone, clarinet
Dirk Mündelein – guitar
Robert Landfermann – bass
Daniel Prätzlich – drums
Track 9-11
Alex Bayer – bass
Bill Elgart – drums
Beide Sessions fanden im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks statt.
Cover Art: Grotte (Sigrid Stabel)
Da es sich bei i am with you um ein Songbook handelt, spielt die Reihenfolge der Stücke keine besondere Rolle. Die römischen Ziffern verweisen lediglich auf die Reihenfolge der Entstehung der Stücke. Die Abfolge auf der CD ist nur eine von vielen dramaturgisch möglichen Reihungen der Aufnahmen.
metropolmusik
Die Jazz-Welt des Werner Heider
Kurzbeschreibung
Als einer der ersten bedeutenden Komponisten Neuer Musik wandte sich der in Fürth geborene Werner Heider auch dem Jazz zu. Neben John Lewis, Gunther Schuller und Yusef Lateef ist Heider eine prägende Stimme des Third Stream und entwickelte eine ganz eigene Art, Ernsthaftigkeit und Durchdachtheit der Neuen Musik mit Freiheit und Frechheit des Jazz zu verbinden. 22 Musiker der Metropolmusik führen in unterschiedlichsten Ensembles das Werk eines großen fränkischen Musikers auf, der sich selbst immer über kategoriale Grenzen hinwegsetzt und dabei Musik von kompromissloser Qualität schafft. Die nun auf dieser CD vorliegenden Werke entstanden über Werner Heiders gesamte Schaffenszeit hinweg und wurden u. a. von legendären Musikern wie dem Modern Jazz Quartet, Jimmy Giuffre oder Benny Goodman in Auftrag gegeben. Die Metropolmusik ist besonders stolz, dass Werner Heider ihr sein jüngstes Werk Closed Doors And Open Windows auf den Leib geschrieben hat und selbst bei der Aufnahme seiner Sonata in Jazz am Flügel sitzt.
Rezension
Musik, hat er einmal bekannt, sei sein Lebenselixier, sogar fast eine Art Religion: Seit vielen Jahrzehnten ist der Komponist und Dirigent Werner Heider ein Fixstern nicht nur am fränkischen Musikhimmel. Legendär seine Konzerte mit dem ars nova ensemble, ein Spezialensemble, von Heider gegründet lange vor dem Ensemble InterContemporain oder dem Ensemble Modern; legendär auch Heiders funkensprühende Auftritte als Pianist – und natürlich Heiders vielfältige Kompositionen, die ihn als entschiedenen Parteigänger der Nachkriegsavantgarde ausweisen. Musik ist für Heider lebensnotwendig, seit er als kleiner Junge staunend eine Kaffeehauskapelle miterlebte und sich in Saxophon und Schlagzeug verliebte. Das Feeling für den Jazz hat ihn nicht mehr verlassen – bis heute bringt er Neue Musik und Jazz in immer wieder neuen Konstellationen und Kompositionen zusammen. Ja, vielleicht sind es gerade diese Werke, die Heider zu einer unverwechselbaren Stimme im Chor der Neuen Musik machen. Der Jazz-Pianist und – Komponist Peter Fulda hat gerade mit der von ihm gegründeten MetropolMusik die Jazz-Welt des Werner Heider auf CD gebannt. Besondere Leckerbissen: eine wiederentdeckte Sonatina, die Heider einst für das Modern Jazz Quartet komponierte, und ein brandneues Stück, das Heider den Musikern der MetropolMusik auf den Leib geschrieben hat. Aber auch die Sonata in Jazz von 1954, die heute zu den Klassikern der Saxophonliteratur zählt. –Thorsten Preuß BR-Klassik Horizonte
Lineup
Anja Schaller – vl | Maria Schalk – vl | Karoline Hofmann – va | Irene von Fritsch – vc | Magdalena Gosch – hrf | Hironaru Saito – fl | Tilmann Müller – trp | Manuel Scherer – trp | Sebastian Strempel – trp | Constance Banzhaf – cor | Matthias Schuller – trb | Sonja Sengpiel – fg | Günter Voit – cl/bcl/as | Markus Harm – as | Nino Wenger – as/ts | Michael Binder – as/ts | Joachim Lenhardt – cl/ts | Kira Linn – bs | David Soyza – vib | Florian Müller – git | Jonathan Hofmeister – p/keys | Alex Bayer – b | Jan F. Brill – dr | Peter Fulda – Leitung | Werner Heider – p
Produziert von Peter Fulda für metropolmusik
Hofmeister / Schuller
Noise Garden
Ihre Kompositionen umrahmen Jonathan Hofmeister und Matthias Schuller mit facettenreich gestalteten Improvisationen. Dabei schöpfen beide Musiker die klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente weitestgehend aus und kreieren eine Klangsprache, deren Wurzeln aus Modern Jazz, Free Jazz, französischem Impressionismus, Pop und Neuer Musik hervorsprießen.
Die Konzerte der beiden Kölner Musiker gleichen einem Parcours durch mitreißend kraftvolle, meditativ schwebende, tänzerisch beschwingte sowie ironisch anmutende Sphären. Angetrieben von Neugier, Vertrauen und purer Freude geben sich Hofmeister und Schuller mit dem Publikum der Ungewissheit des Moments hin und treffen dabei in einer Weise auf überraschendes oder vertrautes, das ihre Konzerte einzigartig macht.
Jonathan Hofmeister – Piano, Rhodes, Synth
Matthias Schuller – Posaune
metropolmusik
Henselt heute!
Getreu ihrem Auftrag, die kreative Musik der Metropolregion über alle Sparten und Epochen hinweg zu befördern, nimmt sich die Metropolmusik nun das Werk eines allzu wenig bekannten Schwabacher Meisters der romantischen Klaviermusik zur Brust und katapultiert seine geschmeidig wohlglitzernden Salonpreziosen in unsere rauh-urbane, post-postmoderne Jetztzeit.
Adolph von Henselt galt neben Liszt und Chopin als der dritte große Klaviervirtuose seiner Zeit, und dass sein Name so viel weniger bekannt ist, liegt wohl zum einen an der Überschaubarkeit seiner kompositorischen Hinterlassenschaft und zum anderen daran, dass er seine europaweite Konzerttätigkeit zugunsten einer prestigeträchtigen Stellung am russischen Zarenhof aufgab und als epochaler Pädagoge die “Russische Schule” ins Leben rief.
Nichtsdestotrotz sind seine hochvirtuosen und äußerst klangsinnlichen Klavierstücke jedem fortgeschrittenen Pianisten ein Begriff und eine Herausforderung.
Anlässlich Henselts 200 Geburtstag befassten sich sieben Komponisten der Metropolmusik mit seinem Werk und schufen gemeinsam ein Programm schillernder Paraphrasen für ein innovatives Stationen-Konzert im Schwabacher Stadtmuseum. Der große Erfolg dieses Konzertes bewog uns, die dafür entstandene Musik auf einer CD der Edition Metropolmusik zu dokumentieren.
So hoffen wir, dass Henselts Musik jetzt als etwas wahrgenommen wird, das nicht nur im Museum steht und immer leiser klingt, sondern heute in unserer Klangwelt wirkt.
Kompositionen nach Werken von Adolph von Henselt von:
Peter Fulda
Izabella Effenberg
Joachim Lenhardt
Johannes Billich
Tilman Herpichböhm
Takako Ono
Filip Wisniewski
Das Henselt-Heute-Orchester:
Hironaru Saito – Flöte, Altflöte und Kontrabassflöte
Irene von Fritsch – Violoncello
Maja Taube – Harfe, chromatische Harfe
Izabella Effenberg – Vibraphon, Crotales
Johannes Billich – Klavier, E-Piano
Takako Ono – Klavier
Peter Fulda – Klavier, Leitung
Alex Bayer – Kontrabass, E-Bass
Jan F. Brill – Schlagzeug
Tilman Herpichböhm – Percussion
Andreas Feith / Johannes Ludwig
Little Piece
Johannes Ludwig und Andreas Feith begannen während ihrer gemeinsamen MasterStudienzeit an der Musikhochschule Köln eine intensive musikalische Zusammenarbeit, die einerseits im Johannes Ludwig Quartett mündete, andererseits auch zu einer intimeren DuoBesetzung führte. Die beiden virtuosen Musiker genießen die dieser Konstellation inne liegende Freiheit und loten exzessiv aus, wie weit man die Grenzen ihrer Kompositionen ausdehnen und spontan ungeplante Wege einschlagen kann.
Beide sind trotz ihrer jungen Jahre aus der professionellen nationalen Szene nicht mehr wegzudenken und haben mit diversen anderen Projekten schon auf sich aufmerksam gemacht.
Während einer Residenz-Woche im Kunstverein Kohlenhof in Nürnberg erarbeiteten sie sich ein umfangreiches Repertoire an Stücken, auf das sie nun jederzeit spontan zurückgreifen können, weshalb sie für ihre Konzerte keinen Ablauf mehr festlegen, sondern aus dem Stegreif jedes Mal aufs Neue einen durchgängigen Bogen gestalten.
Im Mai 2015 erscheint in der Edition Metropolmusik das erste Album, live aufgenommen während besagter Residenz-Woche im Sommer 2014.
Musiker:
Johannes Ludwig – Altsax
Andreas Feith – Klavier
Julian Bossert
Mount Meru
„Mount Meru“ – dieser in vedischen Schriften erwähnte Weltenberg steht im Zentrum altindischer Kosmologie und ist Sinnbild für die menschliche Wirbelsäule; seine Ersteigung gilt als Allegorie für den aufregenden Weg der Selbstverwirklichung. Inspiriert von diesem Mythos komponierte Saxophonist Julian Bossert eine siebenteilige Suite für Jazzquartett, in deren Verlauf eine im Blues verwurzelte, erdig-urwüchsige Kraft bis in feingliedrig ausgefeilte Klanggestirne steigt.
Gemeinsam mit dem Bandleader inszenieren dessen langjährige musikalische Weggefährten Johannes Billich (p), Alex Bayer (b) und Tilman Herpichböhm (dr) einen vielschichtigen musikalischen Trip – eine Klangreise durch den Körper ins All.
Joachim Lenhardt
lenhardt 4
Ein Maverick-Quartett – im Jazz zu hause, aber zu frech, um daheim zu bleiben.
Und clever genug, es sich auch anderswo schön zu machen.
Joachim Lenhardt hat mit Julian Bossert, Dominik Luderschmid und Jan F. Brill drei Jungstars der hiesigen Szene um sich geschart, um mit lenhardt 4 seine Vision eines zeitgemässen High-End-Jazz zu verwirklichen.
Die Edition Metropolmusik präsentiert dieses ausgereifte Debüt mit grossem Stolz – zumal Joachim Lenhardt seit Beginn eine treibende Kraft der Metropolmusik ist!
Joachim Lenhardts Kompositionen suchen durchaus den Wohlklang: aparte Melodien, geschmackvoller Kontrapunkt und gediegene Grooves. Doch wer sich in Erwartung weichgespülter Schmusesounds schon mal wohlig in den Sitzsack kuschelt, dem wird die Energie und Messerschärfe von Lenhardt 4 sofort die Perücke auf links föhnen.
Denn lenhardt 4 will es wissen: die Jungs haben ihre zarten Seelen der „Spieluhr des Teufels“ verschrieben und riskieren mit ihrer Synthese aus klaren formalen Statements und abgedrehten Improvisations-Höhenflügen jederzeit den „Tod durch Blattlesen“.
Musiker:
Joachim Lenhardt – Tenorsax | Klarinette
Julian Bossert – Altsax | Klarinette
Dominik Luderschmid – Bass
Jan F. Brill – Drums
Maja Taube
Klanggewebe
Maja Taubes Klanggewebe bezaubern. Sie tun das nicht mit rauschenden Arpeggien und Glissandi, vielmehr ist es eine unprätentiöse, profunde und innige Musik, die Maja Taube da erfunden hat.
Eine Musik, die sie erfinden musste, weil es sie so für die Harfe noch nicht gab.
Nach ihrem klassischen Studium kehrte sie Orchester und klassischer Harfenliteratur den Rücken, machte sich mit keltischen, „kleinen“ und chromatischen Harfen auf die Suche nach einer Musik, die aus dem Instrument selbst erwächst und überrascht nun den Hörer mit treibender Motorik, vielschichtigen Melodien und einem breitgefächerten Klangspektrum.
Mit großer Aufmerksamkeit und feinen Antennen für kleine Unterschiede lotet sie Innenwelten aus, findet den Klang der Farbe weiss, lauscht dem Höhlenlicht auf den Grund oder konstatiert eine prosaische Etüde. Wenn Maja Taube ihre „Meditation“ spielt, ist das kein esoterisches Gedusel,
sondern eben eine Meditation, fertig.
Von dieser emotionalen Aufrichtigkeit und Klarheit lässt man sich gerne bezaubern.
Heinrich Hartl
Dialoge
Dialoge zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang
1. Opus 153
Wandlungen für großes Orchester
2. Opus 115
Moment Musical für Klavier
3. Opus 55
Sonate für Violine
3. Opus 28
4. Andante
5. Allegro Moderato
6. Adagio
7. Allegro Moderato
8. Choral/Adagio Tranquillo
9. Melodie/Largo
Lebenslied 4 Fantasiestücke für Klavier
10. Unruhige Tage
11. Der Schneekuss
12. Einsame Nacht
13. Die Beiden
Jauchzt vor dem Herrn Psalm 100
14. Opus 155
Werner Treiber
Beyond Backbeat
„Drum Set, Waschtrommel und Zirkustrommel, Küchengerät, Styroporverpackung, Lesotho-Besen und Frame Drum, kaputter Tischtennisball, Lineale, Schüttelsocke, Lotusflöte, Udu und Einweckgummi, Steeldrum und Silberplatten. Was sich liest wie eine Packliste für den nächsten Trödelmarkt oder Sperrmüll, ist tatsächlich das Equipment, welches der Nürnberger Schlagzeuger Werner Treiber für seine erste CD „Beyond Backbeat“ verwendet hat.
Und damit kann man Musik machen? Man vielleicht nicht, Herr Treiber schon. Bereits seit vielen Jahren bereichert der 52-Jährige die Nürnberger Jazzszene durch sein kreatives, hochmusikalisches Spiel, sucht und findet stets ungewöhnliche Projekte, interagiert mit Theater und Literatur. Für sein erstes Album unter eigenem Namen genügt er sich allerdings selbst. Während Drummer-Kollegen wie Wolfgang Haffner oder Manu Katché auf ihren Alben eher als Bandleader, Arrangeure und Komponisten in Erscheinung treten, schafft es Werner Treiber, ein „richtiges“ Schlagzeugeralbum zu machen, ohne auch nur eine Sekunde zu langweilen.
Seine rhythmischen Miniaturen bestechen durch Drive, Einfallsreichtum, klangliche Farbenpracht und einen skurrilen Witz, der die Stücke klingen lässt wie die Soundtracks zu imaginären Comic-Strips. Doch was im Studio mit Hilfe der Mehrspurtechnik problemlos machbar ist, braucht im Konzert natürlich menschliche Hilfe.
Deswegen hat sich Werner Treiber für die CD-Präsentation am heutigen Mittwoch um 20 Uhr im Theater Salz+Pfeffer (wo er schon mehrfach bei Theaterproduktionen von Wally und Paul Schmidt mitwirkte) die Percussionisten-Kollegen Roland Duckarm und Charly Böck eingeladen. Sechs Hände für einen göttlichen Groove!“
Peter Gruner
Nürnberger Nachrichten am 09.01.2013
1. Puls 1 – 0:40
2. Tinngal Mimpi – 4:11
3. Trinidad Tobago – 2:23
4. Van Doosler – 4:22
5. Beyond Backbeat – 2:52
6. Udu Talk – 1:20
7. Puls 3 – 1:21
8. Ittology – 4:10
9. Puls 2 – 2:16
10. Free Black Page! – 4:43
11. Savanne – 6:32
Werner Treiber: Drum Set / Waschtrommel / Zirkustrommel / Küchengerät / Styroporverpackung / Lesotho-Besen / Frame Drum / kaputter Tischtennisball / Lineale / Lotusflöte / Schüttelsocke / Udu / Einweckgummi / Steel drum / Silberplatten
Alle Kompositionen von Werner Treibe
Free Black Page ist eine Improvisation über Frank Zappas Black Page
Produziert von Peter Fulda
Aufgenommen am 3./4.11.2010
in München, Realistic Sound Studio,
Endmix am 9.6.2012
Mix: Florian Oestreicher
Mastering: Peter Heider
Tilman Herpichböhm
Jilman Zilman
Wo Bebop, Kletzmer und Freejazz sich die Hände reichen, ist Jilman Zilman zu Hause. Das Quartett um den Augsburger Schlagzeuger Tilman Herpichböhm beeindruckt nicht nur durch seine außergewöhnliche Besetzung mit zwei Altsaxophonen, Kontrabass und Schlagzeug, sondern umsomehr durch virtuos vorgetragene kompositorische Einfachheit. Die Nürnberger Saxophonisten Julian Bossert und Johannes Ludwig sowie Peter Christof aus Luzern verleihen Herpichböhms Stücken seit Sommer 2010 die passenden Klänge, um mal friedlich und verspielt, mal wild und aufbrausend die Hörknospen der Zuhörer auf besondere Art herauszufordern, ganz wie seine großen Einflussgeber, das Ornette Coleman Quartett und John Zorns Masada.
Musiker:
Tilman Herpichböhm – Schlagzeug
Peter Christof – Bass
Johannes Ludwig – Altsax
Julian Bossert – Altsax
Rebecca Trescher
Sud
Die junge Klarinettistin Rebecca Trescher zeigt auf ihrer ersten CD bereits starkes kompositorisches Profil: ein Experiment, eine Melange aus zeitgenössischem kammermusikalischem Jazz, Minimal Music, moderner Klassik und den vertrackten Grooves einer Folklore Imaginaire.
Rebecca Treschers Kompositionen sind kostbare, weltoffene Miniaturen, sensible, eigensinnige und erfrischend unentrückte Blicke auf die Welt um uns – fähig, Staunenswertes zu entdecken und selbst zu staunen.
Aus der Perspektive des warmen, edlen Klarinettentimbres eröffnet die Besetzung von HochZeit Null1 1 mit Phillip Staffas zeitgemäßen Gitarrensounds und Julian Bosserts Altsaxophon ein originelles Klangbild von ergreifender Tiefe.
Musiker:
Rebecca Trescher Klarinette, Baßklarinette
Julian Bossert Altsaxophon, Klarinette
Phillip Staffa Gitarre
Friedrich Betz Bass
Tilman Herpichböhm Schlagzeug
„In der unbegrenzten Welt des Jazz ist es nur eine auserlesene Schar von Individualisten, die die Klarinette zum Sprachrohr ihres künstlerischen Ausdrucks gemacht haben. Es macht Freude, mitzuverfolgen, wie Rebecca Trescher in verschiedenen Besetzungen konsequent ihren Weg auf der Suche nach dem eigenen Sound voranschreitet und ihre musikalische Sprache immer weiter verfeinert.
Mit ihrem neuen Quintett hat sie nun Mitmusiker in einem Ensemble vereint, welches ihrer Ideenwelt souverän Gestalt einhauchen kann.
Man hört und spürt, wie auf wunderbare Weise ein zusammengewachsener Bandsound zu einer eigenen Sprache verschmilzt:
Lecker-knackige Grooves, fließend-weite Landschaften, irisierend-leuchtende Klangjuwelen – die Frucht kontinuierlichen Ausarbeitens ermöglicht hier eine größtmögliche Öffnung für Spontaneität: Metropolmusik! …die hohe Kunst, den Augenblick zu zelebrieren.
Hoch die Füße, Zeit zum Hineinhorchen ! “
Steffen Schorn
Leppinski 2
Leppinski 2
Die Debut-CD des jungen Duos Leppinski 2 zeigt im intimen, traumwandlerisch sicheren Zusammenspiel ein weites Panorama musikalisch-poetischer Ideen. Virtuose Unisonolinien, rhythmische Akrobatik und ausgefuchste Loop-Architektur stehen stets im Dienste der Song-Idee. Filip Wisniewskis itarrenspiel webt eine feingliedrige und vielfarbige Klangwelt, durch die Agnes Lepps bewegliche und nuancenreiche Stimme
den Hörer elegant navigiert. Im September 201 1 gewann das Duo den 3. Preis beim internationalen Jazzwettbewerb „Jazz Hoeilaart“ (Belgien).
http://www.leppinskimusic.com/
“In der fragilsten Besetzung des Jazz, dem Duo, meistert Leppinski 2 souverän die Gratwanderung zwischen musikalischer Intimität, harmonischer Fülle, rhythmischer Raffinesse und reichem Ensembleklang. Agnes Lepp und Filip Wisniewski überzeugen mit ansprechenden und überaus anspruchsvollen eigenen Songs für Gitarre und Stimme: ausgefuchst, abgehangen, sexy und höchst originell. Das Ohr spürt, dass hier zwei musikalische Persönlichkeiten zusammengewachsen sind und zu einem eigenen Klangkosmos verschmelzen: Bitte mehr davon!”
Steffen Schorn
“Leppinski 2 ist ein Duo, welches durch seinen sehr eigenen, frischen Sound besticht. Kompositorische Raffinesse trifft auf perfektes Zusammenspiel, ein Klangkörper, der nicht mehr aus den Ohren geht”
Frank Möbus
metropolmusik
Engelesingen
Anstatt zum 400sten Mal das Weihnachtsoratorium von Bach runterzunudeln (obwohl es ein so schönes Stück ist!) und ganz besonders um sich gegen die Flut verschlagerter Weihnachtstümelei aus der Plastikmusik zu wappnen, beschlossen die kreativen Hirten der Metropolmusik NEUE EIGENE ORIGINELLE WEIHNACHTSLIEDER zu schreiben, und diese den elysischen Engelsstimmen der Metropolmusik- Sängerinnen anzuvertrauen. Dass sich justament auch gleich eine vielseitig versierte Harfenistin fand, die ihr Instrument nicht nur auf virtuose, sondern auch kreative Weise zu spielen versteht, war für uns ein weiterer Beleg, dass die Zeit reif ist für Weihnachtsmusik fränkischprogressiver Art!
Die Komponist(inn)en Ralf Bauer, Peter Fulda, Jürgen Heimüller, Joachim Lenhardt, Agnes Lepp, Christoph Müller, Nils Pommer, Rebecca Trescher, Tobias Schöpker, Joachim Sevenitz, Filip Wisniewski und Martin Zels haben begonnen, das NEUE FRÄNKISCHE WEIHNACHTSGESANGBUCH zu schreiben. Und 17 Lieder daraus bringen wir Ihnen alladventlich zu Gehör.
Heimelig, betulich, böse und lustig (oder beides), auf verschiedenste Arten originell sind die neuen homegrown Weihnachtslieder der Metropolmusik: 12 Komponist(inn)en haben ihre kreative Imagination auf Christbäume, Winterwälder, Glockenklang und Spezereien konzenriert und ein neues Liederbuch fränkischen Weihnachtssanges aus der Taufe gehoben.
Vier bezaubernde Sopranistinnen weben die Weisen auf Silberflügeln des Gesanges, begleitet von Harfe, Flöte, Cembalo, Cello, Kontrabass, E-Gitarre und Schlagzeug. Tja, wird wohl doch etwas anders als gedacht, aber das ist ja das, was man von der Metropolmusik erwarten darf:
Mystisches raunt da in keltischen Klängen und klingenden Zauberformeln, fremde Klänge aus den Welten der Vulkanier übermitteln Friedensgrüsse an die Menschheit, pure, naive Weihnachtsseligkeit darf sich ebenso verbreiten wie ätzende Kapitalismuskritik, neben jubelndem Hallelujah schleichen seltsamste Klänge eines elektrischen Rentiers, und auch Jux und Satire finden auf die Bühne.
Musiker:
Gesang Agnes Lepp, Yara Linss, Silke Straub, Rayka Wehner
Flöten Lisa Kurth, Daniela Holweg
Klarinette, Bassklarinette Rebecca Trescher
Tenorsaxophon, Sopransaxophon Joachim Lenhardt
Tenorhorn, Obiphon Ralf Bauer
Gitarre Filip Wisniewski
Violoncello Irene von Fritsch
Kontrabass Dominik Luderschmid, Joachim Sevenitz
Harfe Maja Taube
Cembalo, E-Orgel, E-Piano, Keyboard Ulrike Koch
Schlagzeug, Percussion Tilman Herpichböhm, Werner Treiber
Leitung Martin Zels
Titelliste:
1. Weihnachten, Weihnachten (Ralf Bauer)
2. Brickwalls (Peter Fulda)
3. Ris Noel (Peter Fulda)
4. Greeting from Vulcan (Nils Pommer)
5. Snowflakes (Agnes Lepp)
6. Komm ʻ zur Ruh ʻ (Christoph Müller)
7. Elektro-Rudolph (Christoph Müller)
8. Wintermärchen (Martin Zels)
9. Das Paket (Martin Zels)
10. Popsong #1 (Joachim Lenhardt)
11. Besinnung (Rebecca Trescher)
12. Heimelig (Rebecca Trescher)
13. Weihnachten, friedliche (Jürgen Heimüller)
14. Christmas Song (Filip Wisniewski, Agnes Lepp)
15. Lullaby (Joachim Sevenitz, Agnes Lepp)
16. Wer hat das Kind in der Krippe verkauft? (Tobias Schöpker, Silke Schrape)
Peter Fulda
Moaning Songs
Der Komponist, Pianist und Arrangeur Peter Fulda ist dem Sunday Night Orchestra seit seiner Gründung verbunden und schrieb im Lauf der Zeit mehr als 30 Arrangements und Kompositionen für Konzerte, Rundfunkproduktionen und CDs dieses richtungsweisenden Jazz-Orchesters.
Mit dem Programm „Moaning Songs“, das nun nagelneu auf CD vorliegt, widmet sich das Sunday Night Orchestra Fuldas großangelegtem Zyklus von Blues-Kompositionen, die aus der tiefsten Wurzel des Jazz neue Inspiration ziehen. Dabei gibt sich Fulda nicht mit überkommenen Formalien (für die der Begriff „Tradition“ immer so gerne mißbraucht wird) zufrieden, sondern sucht nach dem Innersten des Blues, nach dem, was hinausgeschrien werden will – Sehnsucht, Wut und Balzverhalten, Ritual und Party, Horror, Romantik, Liebe, Trauer und schwarzer Humor.
Die Stücke des Zyklus „Moaning Songs“ bewegen sich ständig zwischen den Polen zarter Innigkeit und schreienden Gelächters – Splatterjazz wie „Mission Accomplished“ wird abgelöst von der zart-romantischen Klangwelt in „Laurie Kurz Vorm Erwachsenwerden“, der Serienmörder-Song „Michael Myers“ (zu dem schon Angela Merkel und Hu Jintao mit dem Fuß wippten) führt nahtlos zu italo-trashigen „Mutterfreuden“, und auf den Mittelalter-Blues „Old And Many“ folgt aktuelles Tagesgeschehen mit „Bomb The Bank“.
Im Sunday Night Orchestra schlägt sich Peter Fuldas musikalische Poetik auf höchst individuelle Weise nieder, phantasievoll und versiert nutzt er die vielfältigen Orchestrierungsmöglichkeiten für ein wildes Spiel mit den Farben und Energien dieses außergewöhnlichen Klangkörpers, fordert nicht nur dem Ensemble Höchstleistungen ab, sondern baut auch auf die außerordentlichen solistischen Fähigkeiten der einzelnen Musiker.
Alex Bayer
Pentelho
Das Klang-Kollektiv „Pentelho“ um den Bassisten Alex Bayer zieht seine Inspiration zu gleichen Teilen aus den modernen Spielformen des Jazz im Stile der New Yorker Downtown-Szene, der Energie des Indie-Rock, westlich klassischer Musik und osteuropäischer Folklore. Das Gegensätzliche wird zum künstlerischen Dogma. Kontrapunkt, freie Improvisation, mal Swingt es und plötzlich schon wieder nicht. Die Band spielt wie ein sich drehendes, summendes und schwirrendes musikalisches Rad, in dem kreative Improvisationen, aufregende urbane Rhythmen und seelenvolle folkloristische Melodien eine organische „Sound Collage“ erschaffen.
Musiker:
Alex Bayer – Bass
Johannes Ludwig – Altsax
Joachim Lenhardt – Tenorsax
Johannes Billich – Piano
Marcin Weclewski – Schlagzeug
Veröffentlichungsdatum 01.05.2011
Yara Linss
Poems
Kurzbeschreibung
Lyrik von Dorothy Parker, James Joyce und Emily Dickinson und Fernanda Young, sowie Kurt Schwitters, Heinrich Heine und Else Lasker-Schüler haben die junge, deutsch-brasilianische Sängerin Yara Linss zum Repertoire ihrer zweiten CD POEMS inspiriert. Yara Linss hat dafür Musik komponiert, die beweglich und biegsam durch die Genres gleitet, und sich so nicht nur elegant der eindeutigen Kategorisierung entzieht, sondern auch einen höchst individuellen eigenen Stil generiert. Mit hell timbrierter, geschmeidiger Stimme gestaltet die Vokalistin, die 1980 in São Paulo geboren und in Ulm aufgewachsen ist, in federnden Jazz-Chansons auf der Skala von traumverloren-mädchenhaft bis energisch-expressiv die aus dem 19. bis 21. Jahrhundert stammenden Gedichtvorlagen. Drei Sprachen, die sie fließend spricht, stehen der Sängerin, die an der Musikhochschule in Nürnberg gerade ihr Jazzstudium abschließt und im Jahr 2008 mit ihrer Band Preisträgerin des Nürnberg-Stipendiums war, dabei zur Verfügung: Portugiesisch, Englisch und Deutsch. Umhüllt wird ihr Gesang vom vielfarbigen Sound und der nuancierten Dynamik einer Band der starken Solisten, die gut aufeinander abgestimmt feine Klang- und Rhythmusdetails herausarbeiten und mit hörbarer Lust – ob nun im angedeuteten Tango, im romantischen Gestus des 21. Jahrhunderts oder im Jazzrock-Groove – immer wieder neue, überraschende Wendungen in der Musik ansteuern. Zwischen den Polen Zartheit und Stärke entfaltet sich so der berührende, künstlerische Charakter einer jungen Sängerin, die mit ihrer Musik den Moment so fassen möchte, wie er nie wieder sein wird. (Beate Sampson – BR Klassik)
Rezension
…Zwar ist der Gestus ihrer kunstvollen Gedichtvertonungen fast durchweg leicht, zart und sensibel, mit dem handelsüblichen Wohlfühl-Jazz anderer Vokalistinnen hat sie jedoch wenig gemein. Die Musik, die sie zu Gedichten von Dorothy Parker, Heinrich Heine, Else Lasker-Schüler und anderen schrieb, ist komplex und bis ins letzte Detail durchdacht… (Nürnberger Nachrichten)
Lineup
Yara Linss – voc/comp | Joachim Lenhardt – cl/bcl/ss/ts | Andreas Blüml – git | Peter Fulda – p/arr | Alex Bayer – b | Werner Treiber – dr/perc
Produced by Yara Linss and Peter Fulda
recorded and mixed 2009/10 at realstic sound studio, Munich by Florian Oestreicher