Beschreibung
Edition Metropolmusik N°17
LOU-DUO
feat. Anton Mangold, Nectaria Delgadillo & Ioanna Gkrigkorian
SOUVENIR
Intensive Klangwelt zwischen Jazz und osteuropäischer Volksmusik
Für ihr zweites Studioalbum „Souvenir“ tauchen Jonas Sorgenfrei und Felix Schneider-Restschikow tief in die Welt osteuropäischer Volksmusik ein und bieten eine frische Perspektive auf zeitgenössischen Jazz.
Eigene Kompositionen und Arrangements armenischer Volkslieder bieten dem Hörer seelenvolle Melodik und komplexe Rhythmen, zart schwebende Stimmungen neben wilden Improvisationen.
Die Gastmusiker:innen an Violoncello, Harfe und Gesang erweitern das Duo von Klavier und Schlagzeug zu einem originellen und vielschichtigen Ensemble.
„Souvenir“ bringt eine unmittelbar packende Musik von hoher Energie, Vitalität und Ausdruckskraft.
Veröffentlichungstermin: 1. Oktober 2021
℗ Label11 2021
Line Up und Produktion
Lou-Duo:
Felix Schneider Restschikow – Flügel
Jonas Sorgenfrei – Schlagzeug
Gastmusiker:innen:
Ioanna Gkrigkorian – Gesang
Nectaria Delgadillo – Violoncello
Anton Mangold – Harfe
(Fotos wären hier super)
Produziert von Lou-Duo
Aufgenommen im Bettina Ostermeier Studio Nürnberg 1.-3. September 2020
Recording: Klaus Sebastian Klose
Mix: von Toni Hinterholzinger
Mastering: Philip Gosselin, LeLab Mastering Studios
Artwork: Nectaria Delgadillo
Design: Philipp Dittma
Fotos: Alex Chepa
Background
– Zur Musik
Die Musik von SOUVENIR formt eine imaginäre Reise. In der symmetrischen Formanlage des Albums folgen wir einer sorgfältig entworfenen Abfolge von Stimmungen. Diese bilden sich aus Erinnerungen an Reisen und Orte, entfliegen ab und an ins Abstrakte, nur um uns dann wieder umso machtvoller mit neuer Brisanz zu packen.
Das originell besetzte Ensemble schillert in überraschenden Farben von Unisoni, Linienschichtungen und Register-Mosaiken. Die Musik gleitet oder springt zwischen zarten, dichten und druckvollen Texturen hin und her. Jedes Instrument – und jede:r Musiker:in! – darf in immer wieder wechselnde Rollen schlüpfen.
Die armenischen Volkslieder Hoy Nazan und Bingyol entstammen der mehr als 3000 Lieder umfassenden Sammlung des Priesters, Sängers und Komponisten Komitas Vardapet, der als Begründer der modernen klassischen Musik Armeniens gilt.
– zu den einzelnen Stücken und zur Dramaturgie des Albums
Mit Geburah eröffnen Jonas Sorgenfrei und Felix Schneider-Restschikow im Duo die Stimmungsreise. Mit dem Wechsel schwebend ätherischer Klänge und machtvollem Donner stimmen sie den Hörer auf die kommenden musikalischen Erlebnisse ein.
In dem armenischen Volkslied Hoy Nazan heißt ein junger Mann seine Liebe willkommen und singt Komplimente für das Mädchen. Das Stück beginnt mit dem puren Trio der Gastmusiker, breitet dann den „orchestralen“ Klang des gesamten Ensembles aus
Dorogoi v Pavlovku spiegelt in einem zart-vielschichtigen Gewebe hinter der Violoncello-Melodie die erwartungsvolle Freude und Unsicherheit einer Reise in das kleine sibirische Dorf Pavlovka.
Takin’ the Bird Train greift erst die Energie des vorangegangenen Stückes auf, startet dann neu aus einem Harfen-Monolog und steigert im Schlagzeugsolo die Reise-Nervosität zum Wirbel eines aufflatternden Vogelschwarms
Wospominanije schlägt als expressives Trauerlied eine Klammer zurück zu den Ereignissen im Dorf Pavlovka.
Aus der flirrenden Intro von Distant Land platzt eine energetisch-vertracktes Thema und schickt dann Harfe und Klavier auf einen Flug durch Landschaften und Zeiten.
Aus einer beschwörenden Akkordfolge des Klaviers erstehen in Awake Ensemble-Geisterklänge und umrahmen einen Moment der Klarheit im Violoncello-Gesang.
Bingyol – ein armenisches Volkslied über das Dorf der 1001 Quellen:
„Wenn sich die grünen Türen des Frühlings öffnen, singen die Quellen von Bingyol wie eine Leier
… Ihr Herz ist zurück in Bingyol geblieben und weint vor Sehnsucht“
Mit dem Rondo alla Cocek beenden Jonas Sorgenfei und Felix Schneider-Restschikow wieder im puren Lou-Duo (und geradezu nonchalant) die Reise mit einer raffiniert-ironischen Mozart-Hommage.
– zum Ensemble
Im Lou-Duo nutzen Jonas Sorgenfrei und Felix Schneider-Restschikow ausgiebig die Freiräume unmittelbarer musikalischer Kommunikation. Wilde Improvisation kann neben ausgefuchsten Arrangements stehen und letztere entwickeln sich meist direkt aus dem intensiven Zusammenspiel – ohne Umwege über Notation.
„Souvenir“ zeigt mit seiner Farben- und Formvielfalt aber auch handwerkliches Können und künstlerische Vorstellungskraft in der Organisation eines durchaus ungewöhnlichen Ensembles.
Die Instrumente Violoncello, Harfe, Klavier und Schlagzeug treffen in immer wieder neuen Rollenverteilungen, Tiefenstaffelungen und Registerkombinationen aufeinander – von kammermusikalischer Zartheit bis hin zu nahezu orchestraler Wucht.
Die Musiker*innen von „Souvenir“ haben bereits in verschiedenen anderen Kombinationen und Ensembles miteinander gearbeitet und sind es gewohnt, unterschiedlichste musikalische Einflüsse in neue, eigene Ausdrucksformen einzubringen.
Ein großer gemeinsamer Nenner ist die (vielfach preisgekrönte) solidarische Musikschule „Willkommen mit Musik“ in Würzburg, an der sowohl Felix Schneider-Restschikow, als auch Jonas Sorgenfrei und Nectaria Delgadillo unterrichten und an der Ioanna Gkrigkorian Schülerin war.
– zu den Musiker:innen
Felix Schneider-Restschikow (*1990)
studierte Jazz-Klavier in Würzburg (bei Tine Schneider) und Valencia (bei Albert Sanz).
Als Jazzpianist spielt er u.a. im „Anton Mangold Quartett“, mit dem Trio „Not Machine“ tobt er sich in Groove und Elektronik aus
Sein großes Interesse für die Volksmusik verschiedenster Kulturen prägt die Ausrichtung der Musik von Ensembles wie „Raniin-Trio“, „Hussien & Felix“ und dem „Sanduhr-Sextett“.
Jonas Sorgenfrei (*1993)
studierte Jazz-Schlagzeug in Würzburg, Nürnberg und an der Manhattan School of Music.
Er wurde bei zahlreichen Wettbewerben ausgezeichnet und spielte Konzerte in Italien, Norwegen, Schweiz, Österreich, England, Rumänien, China und ganz Deutschland.
Neben seiner Tätigkeit als Sideman in zahlreichen Ensembles führt er ein eigenes Quartett mit Wanja Slavin, Rainer Böhm und Matthias Akeo Nowak (CD „Elephants Marching On“ bei Unit Records im September 2021), sowie ein Trio mit Denis Gäbel und Peter Christof (CD in Vorbereitung)
Ioanna Gkrigkorian (*2004) geboren.
Seit 4 Jahren hat sie Gesangs- und Klavierunterricht an der Musikschule „Willkommen mit Musik“ in Würzburg.
Gemeinsam mit ihrer Schwester schreibt sie Pop-Stücke in englischer Sprache und mit der Band „Alma“ stand sie schon mehrfach mit eigener Musik auf der Bühne.
Ausserdem pflegt sie ein Repertoire griechischer und armenischer Volkslieder, die sie u.a. mit dem „Sanduhr-Sextett“ in Originalsprache singt und auf eigene Weise interpretiert.
Nectaria Delgadillo (*1994)
studierte an der University of Northern Colorado bei Gal Faganel und an der Texas Tech School of Music bei Jeffrey Lastrapes und nahm Meisterklassen bei u.a. Antonio Meneses, Xavier Phillips und Maria Kliegel.
Sie spielte in Orchestern wie der Amarillo Symphony, der Lubbock Symphony und dem Lakeridge Chamber Orchestra among others and took several masterclasses f.e. with .
2019 zog sie nach Deutschland, wo sie derzeit an der solidarischen Musikschule „Willkommen mit Musik“ in Würzburg unterrichtet
Anton Mangold (*1991)
begann bereits als Jungstudent an der Musikhochschule Würzburg, wo er dann von 2011-2015 sowohl Harfe und Jazz-Saxophon jeweils im Hauptfach studierte. Ab 2015 studierte er zusätzlich in Köln.
2017 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Schweinfurt.
Als gefragter Harfenist spielt er sowohl klassische Musik (u.a. Duo „Chen Shen“) als auch zeitgenössischen Jazz (u.a. in Rebecca Treschers „Ensemble 11“), als Saxophonist führt er ein eigenes Jazz-Quintett, dessen Debut-CD „Da Xia“ sich von chinesischer Musik beeinflusst zeigt.